Wussten
Sie...

Schadensfälle

Schadensfälle durch Bohrungen im quellfähigen Gipskeuper:

Staufen im Breisgau

15.11.2008 | Spiegel: Nach Erdwärme-Bohrung: Eine Stadt zerreißt

"Vorbildlich ins Desaster: Mit Erdwärme wollte man das Rathaus im südbadischen Staufen heizen. Doch kurz nach den Bohrungen begann der Horror. Überall in der Stadt taten sich tiefe Risse auf. Keiner weiß, was noch kommt - und wer eigentlich Schuld an der Sache hat."

Direkt zum Spiegel-Video » Unterirdische Bedrohung: Staufen vor dem Untergang

A81 Leonberg Engelbergtunnel 2010

21.08.2010 | Stuttgarter Nachrichten: Millionensanierung als Gruß an Stuttgart 21

"Der Engelberg zeigt sich störrisch, seitdem er von Menschenhand angegraben wurde. Sowohl bei Probebohrungen wie auch beim eigentlichen Bau des Tunnels Mitte der Neunziger Jahre quoll Berggestein auf wie Hefeteig, zerstörte selbst massive Betonarmierungen. Anhydrit ist eine Vorstufe von Gips und dehnt sich beim Kontakt mit Wasser um bis zu 50 Prozent des Ursprungsvolumens aus. Die Folge, 120 Meter unter dem Engelberg: Statt 70 Zentimeter musste die Tunnelarmierung hier drei Meter dick werden. Statt knapp 300 Millionen Euro haben die Baukosten am Ende bei rund 400 Millionen Euro gelegen."

FAZIT: Quellender Gipskeuper verschiebt 3 Meter dicke Tunnelsegmente!

Böblingen

10.11.2015 | Stuttgarter Zeitung: Stadt und Stadtwerke melden Schäden

"Fast bis zu einem halben Meter hat sich die Erde in Böblingen bereits gehoben – die Risse an 200 Häusern werden größer und die Wasser- und Gasleitungen sind nicht mehr überall sicher.
„Binnen kürzester Zeit hatten wir 25 Wasserrohrbrüche“, sagt Gerd Hertle, der Geschäftsführer der Stadtwerke Böblingen, die für die Frischwasserversorgung zuständig sind. Im Insolvenzverfahren gegen die Firma Gungl, deren schadhafte Bohrungen für die Erdhebungen verantwortlich gemacht werden, hat Hertle Ansprüche in Höhe von rund einer halben Million Euro geltend gemacht. Noch mehr Probleme hat die Stadt Böblingen mit ihren Abwasserrohren. Sie machte beim Insolvenzverwalter 2,5 Millionen Euro geltend. Ähnliches gilt für die Gasleitungen der EnBW, die zur Sicherheit 15 Anschlüsse austauschte und ebenfalls Ansprüche meldet."

A81 Oberndorf

19.09.2008 | Materialprüfungsanstalt Stuttgart: Grundbau und Geotechnik - Geologisch bedingte Bauschäden (pdf)

Sehr brisante Aussagen finden sich auch in diesem Dokument der Materialprüfungsanstalt Stuttgart auf den Seiten 4 + 7 u.a. über die Gipskeuperhebung der Autobahn A81 bei Oberndorf mit sage und schreibe über 2 Metern Anhebung in 20 Jahren.

"Als Beispiel außergewöhnlich starker Quell- und Schwellvorgänge ist die Anhebung des Straßenplanums der A 81 Stuttgart-Singen bei Oberndorf bekannt. (..) Der Hebungsprozess dauert bereits seit über 20 Jahren an und hat ein Gesamtmaß von mehr als 2 Metern erreicht."

Rudersberg

21.05.2012 | tagblatt: Erdwärme bringt Idylle unter Druck

"Bohrlöcher für Erdwärme sollen erneut schuld sein an Bodenhebungen. Im Schwäbischen Wald fürchten Hausbesitzer um ihr Eigentum."

Schweiz: Chienbergtunnel

03.2013 | tunnel-online.info: Sanierungs­arbeiten 6 Jahre nach Eröffnung

"Seinerzeit verdoppelten sich die Baukosten von fast 180 auf 330 Mio. CHF (275 Mio. €), und zwar durch einen Tagbruch von 4.000 m³ zwei Jahre nach dem Anstich mit 8 Monaten Verzögerung (Mehrkosten 25 Mio. CHF/21 Mio. €) und durch in 2004 unerwartet schnelle Hebungen der Tunnelsohle bis zu 75 cm auf 370 m Länge infolge Quellen des Gipskeupers, der beim Tunnelbau durch eindringendes Wasser quillt."

A81 Leonberg Engelbergtunnel 2015

08.12.20152 | Stuttgarter Zeitung: Der Tunnel muss schon wieder saniert werden

"Erste Anzeichen, dass sich in dem Tunnel etwas tut, gab es schon vor 2010. In den beiden Röhren wurden Verschiebungen in der Fahrbahn gemessen. Obwohl die sich nur im Millimeterbereich bewegten, zeigten angehobene Gullyroste und verbogenen Blechverkleidungen an den Abluftschächten, dass etwas im Gange ist. (...) „Es wurde festgestellt, dass das Anhydrit auch von den Seiten drückt und die Fahrbahnen in Mitleidenschaft zieht“, erläuterte jetzt Hermann Klyeisen, der Baudirektor im Regierungspräsidium Stuttgart, bei dem Vor-Ort-Termin. Deshalb soll nun der Tunnel in den Jahren 2017 und 2018 unter Verkehr saniert werden."

Und aus dem Kommentar des berichtenden Journalisten:

"Aufquellender Anhydrit hat schon während der Bauzeit 30 Zentimeter dicke provisorische Betonwände wie Eierschalen geknackt. Und weil man das wusste, versuchte man, mit drei Meter dickem Stahlbeton entgegenzuhalten – wie sich zeigt, nicht gerade erfolgreich. Die Planer von Stuttgart 21 sollten durch die Entwicklung in Leonberg gewarnt sein, denn sie haben mit ähnlichem Untergrund zu tun. Die doch nicht immer kalkulierbaren Kräfte der Natur zu unter-schätzen kann ganz schön ins Geld gehen.

Böblingen

14.01.2016 | Stuttgarter Zeitung: Ursache für Erdhebungen steht definitiv fest

"Bis zu 45 Zentimeter hat sich der Boden seit diesen ersten Bohrungen für Geothermieheizungen in der Stadt gehoben. Rund 100 Häuser sind dadurch teils schwer beschädigt worden. Sie zu reparieren wird Millionen kosten. Die Sanierung der 17 undichten Bohrlöcher geht ebenfalls in die Millionen. (…)

Die 145 Meter tiefe Erkundungsbohrung ergab für das nördliche Erdhebungsgebiet, dass der Gipskeuper nach rund zehn Metern beginnt und bis in eine Tiefe von 115 Metern reicht. Im unteren Teil der Schicht befindet sich eine Anhydritzone. Als „quellfähigen Gebirgsabschnitt“ bezeichnete Clemens Ruch vom Landesamt das Gestein. „Diesen Gebirgsabschnitt haben wir gesucht“, erklärte er den rund 100 Zuhörern.

© 2015 fernsehturmfreunde.de nach oben