Wussten
Sie...

... dass der Stuttgarter Fernsehturm untertunnelt werden soll?                                                                              

Fernsehturm Stuttgart

Kurzfassung:

Die 2 Röhren des „Fildertunnels“ sollen direkt unter dem Stuttgarter Fernsehturm hindurch gebohrt werden. Die Deutsche Bahn wird dieses Wagnis in der zweiten Hälfte 2016 bis 2017 angehen. Es sei denn, die Bürger Baden-Württembergs wehren sich per Unterzeichnung dieser Initiative gegen die völlig unnötig riskante Untertunnelung ihres Landeswahrzeichens. Gibt es doch rings um den Turm mehr als genug Platz für eine Ausweichtrasse!


Ausführlicher mit Bildern und Illustrationen:

Man muss keineswegs ein Gegner des Projekts "Stuttgart 21" sein, um ...

... diesen Tunnelbohrplan der Deutschen Bahn unter dem baden-württembergischen Landeswahrzeichen "Stuttgarter Fernsehturm" für haarsträubend, unbegreiflich oder zumindest unnötig risikofreudig zu halten:

WER NUR kam auf die Idee, ohne jede Not den Fildertunnel so zu planen?!? Jeder, der schon einmal von der Aussichtsplattform des Fernsehturms aus dessen Umgebung betrachtet hat, wird sich erinnern, dass sich ringsum nur Wald und Sportplätze befinden. Platz, um die zwei 11-Meter-Durchmesser-Röhren des Fildertunnels in einem sicheren Seitenabstand am Turm vorbeizuführen, gibt es also in Hülle und Fülle! Warum also ein nie auszuschließendes Restrisiko eingehen, gleich wie groß oder klein es sein mag?

Grundsätzliche Überlegungen, wie man zu einer vernünftigen Abwägung von Risiken und Wahrscheinlichkeiten findet, haben wir unter Risikoabwägung angestellt.

Der Pionier unter den Fernsehtürmen der Welt

Immerhin handelt es sich beim Stuttgarter Fernsehturm, der im Februar nächsten Jahres 60 Jahre alt wird, um den Ersten der Welt in dieser Bauart. Alle anderen Fernsehtürme mit Ausnahme des Moskauers wurden nach seinem Vorbild gebaut. Wir haben es also mit einem veritablen Leuchtturm baden-württembergischen Ingenieurgeists zu tun, eine weitere weltbekannte technische Pionierleistung aus Schwaben, die zu Recht zu unserem Landeswahrzeichen wurde und seither weithin sichtbar für den Erfindergeist Baden-Württembergs wirbt.

Nicht auszudenken bzw. auszuhalten, wenn der Turm aufgrund einer völlig unnötig riskanten Tunneltrassierung der Bahn während der Tunnelbohrarbeiten oder danach Schaden nähme und in Schieflage geriete. Der "Schiefe Turm von Schwaben" wäre keinesfalls so "amüsant" wie der entfernte Verwandte im toskanischen Pisa. Vielmehr wäre es die größtmögliche Blamage für unser Land, das auf seine einzige Rohstoffquelle, seinen Erfinder- und Pioniergeist, zugleich stolz und angewiesen ist.

Fazit Nr 1:

Ein weltbekanntes Aushängeschild für überragenden Ingenieursgeist setzt man nicht auf's Spiel, schon gar nicht, wenn es absolut nicht nötig ist, siehe übernächster Punkt 3 - Die Alternative!

Stuttgarter Fernsehturm

Schreck lass nach - oder doch nicht?

Wer die offizielle S21-Tunnellagenkarte der Bahn www.biss21.de aufsucht, um sich davon zu überzeugen, dass es sich bei der Fildertunneltrassierung um keinen schlechten Scherz, sondern tatsächlich um den amtlich abgesegneten Plan handelt, wird nach dem ersten Schreck, so unsere Beobachtung, erst einmal ganz erleichtert wieder aufatmen, wenn er/sie dort liest, dass der Fildertunnel 229 m unter dem Fernsehturm liegen soll. Diese Erleichterung wird freilich sogleich wieder etwas geschmälert, wenn man "das Kleingedruckte" der Kartenlegende liest und erfährt, dass sich die Tiefenangaben auf Biss21.de wenig aussagekräftig auf den Abstand der Gleise (statt dem Tunnelscheitel!) bis zur Erdoberfläche (statt bis zu den Fundamentsohlen menschlicher Bauwerke darüber!) beziehen.

Zieht man diese relevanteren Bezugsgrößen heran, verringert sich der Abstand des Tunnelscheitels bis zur Fußsohle des Turmfundaments um 14 m auf "nur noch" 215 Meter. (6,35 Meter von der Schienenlage bis zum Tunnelfirst und 7,5 Meter von der Erdoberfläche bis zur Turmfundamentsohle.) Doch ob 229 oder "nur" 215 Meter: Bei den Allermeisten vertreiben sie zunächst einmal recht zuverlässig den ersten Schreck.

Also doch "alles im grünen Bereich"?

Keinesfalls, wenn man sich als nächstes die brisante Geologie unter dem Turm näher anschaut! Denn unter unserem Landeswahrzeichen samt umliegenden Wohngebieten schlummert seit Jahrmillionen unberührt und trocken eingeschlossen genau jene geologische Formation, die bei versehentlich hergestelltem Wasserkontakt schon ganze Ortschaften aus großer Tiefe von unten her regelrecht zerrisssen hat! Und ausgerechnet diese "explosive" Schicht mit der korrekten Bezeichnung unausgelaugter anhydritführender Gipskeuper wollen die Fildertunnelplaner der Bahn auf zwei Mal 4,3 km Länge mit jeweils 11 Meter Röhrendurchmesser erstmalig anstechen und durchbohren! Diejenigen, die andernorts schon Opfer von Bohrungen in dieser Schicht wurden, raten uns davon dringendst ab. Ob wir aus ihren bösen Erfahrungen wohl kollektiv die richtige Konsequenz ziehen werden? Wir Fernsehturmfreunde wollen jedenfalls unser Möglichstes dazu beitragen: durch Aufklärung und Sammlung der Vernünftigen in unserem Land.

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